Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Zur Relevanz der Bestimmung von spezifischem IgE und IgG/IgG4 in der Aufdeckung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

von Dr. rer. nat. Ulrich Müller und Dr.rer.nat. Wolfgang Bayer, Stuttgart

In der Ausgabe 7/2007 der Zeitschrift "Erfahrungsheilkunde" findet sich ein umfassen-der Originalbeitrag von U. Müller und W. Bayer mit dem angegebenen Titel. Die nachstehende Zusammenfassung gibt einen Überblick über den Inhalt. Bei Interesse am vollen Text wenden Sie sich bitte an die Autoren (info@labor-bayer.de).

Zusammenfassung
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind eine häufige Ursache von chronischen gastro-intestinalen Symptomenkomplexen und können darüber hinaus auch zu einem weiten Spektrum anderer klinischer Manifestationen führen oder diese verstärken. Da eine Diagnose mittels Eliminierung und Wiedereinbringen von verdächtigen Nahrungsmitteln mühsam ist, ist es wünschenswert, einen serologischen Test zur Verfügung zu haben, der verlässlich solche Hypersensitivitäten aufzuzeigen vermag.

Für die Interpretation solcher Laborbefunde sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass sich nach Aufnahme eines Nahrungsmittels sowohl aller-gische Sofortreaktionen, die durch IgE vermittelt werden, als auch verzögerte Reaktionen, die nicht IgE-mediiert sind, entwickeln können. In der Allergologie herrscht allerdings die Meinung vor, dass nur der Nachweis von spezifischen IgE als Kriterium einer allergischen Reaktion gelten kann, obwohl in diesem Bereich regelmäßig Publikationen erscheinen, die Nahrungs-mittelhypersensitivitäten zum einen in IgE-vermittelte und zum anderen in nicht-IgE-vermittelte Reaktionen unterteilen.

In einer neueren randomisierten Studie an Patienten mit Reizdarmsyndrom konnte jedoch aufgezeigt werden, dass sich mit einer Eliminationsdiät, die sich nach den im spezifischen IgG-Test positiven Befunden ausrichtete, eine erhebliche Besserung des Krankheitsbildes erzielen ließ. Diese und andere Untersuchungen zeigen auf, dass die Bildung von IgG und insbesondere der Subklasse IgG4 keinesfalls nur Ausdruck einer normalen oder gar protek-tiven Immunantwort ist.

Unter Berücksichtigung des modernen und allgemein gültigen Th1/Th2-Paradigmas versuchen wir deshalb, das Prinzip der Allergie neu zu definieren. Dieses Konzept geht davon aus, dass am Anfang einer Überempfindlichkeitsreaktion eine Verschiebung der Th1/Th2-Balance in Richtung Th2 erfolgt und dass aktivierte Th2-Zellen dann mittels IL-4 und anderen Zytokinen B-Lymphozyten stimulieren und sie zu einem Immunglobulinklassen-Switch zu IgE und IgG4 veranlassen.

Auch weiß man, dass gerade die chronische Stimulation mit einem Allergen die Produktion von IgG4 hervorruft. Dementsprechend können wir mit unserem Modell leicht die verschiedenen allergischen Hypersensitivitäten definieren und darüber hinaus plausibel machen, wie mitunter ein allergisches Syndrom sogar in eine Autoimmunopathie übergeht.
   
Adresse der Autoren:
Dr. rer. nat. Wolfgang Bayer, Dr. rer. nat. Ulrich Müller, Dr. Bayer GmbH, Laboratorium für spektralanalytische und biologische Untersuchungen, Bopserwaldstraße 26, D 70184 Stuttgart,
Tel. (+49) (0)711-16418-0, Fax (+49) (0)711-16418-18, e-mail: info@labor-bayer.de    


Hinweis:
Solche Untersuchungen werden u.a. vom Labor Bayer in Stuttgart angeboten.

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