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29. Nov 2013
OM-Telegramm
Folate; Selen; Mikronährstoff-Bestimmung
OM-Telegramm
Folate; Selen; Mikronährstoff-Bestimmung

Transportmechanismus von Folaten ins Gehirn entschlüsselt
Ohne Folate läuft bei der Entwicklung des Gehirns von Kindern einiges schief. Eine mangelhafte Versorgung mit dem lebenswichtigen Nahrungsbestandteil in den frühen Jahren der Kindesentwicklung hat Folgen: Betroffene Kinder sind oft bereits im dritten Lebensjahr deutlich in ihrer Entwicklung zurück. Sie haben schwerwiegende Bewegungsstörungen und häufig epileptische Krampfanfälle. Eine mögliche Diagnose lautet „cerebrale Folattransportdefizienz“. Erst seit 2009 lässt sich diese seltene Erbkrankheit erkennen, die durch Mutationen im FOLR1-Gen verursacht wird und zu einer Störung des Folattransports über die Blut-Liquor-Schranke führt. Daraus ergibt sich ein Folatmangel im Gehirn und es kommt zu einer Hirnschrumpfung und zu einer Störung der weißen Hirnsubstanz. Unbehandelt führt die Erkrankung zu einem fortschreitenden Verlust von geistigen und motorischen Fähigkeiten.
Prof. DDr. Robert Steinfeld von der Abt. Neuropädiatrie an der Universität Göttingen konnte in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern anderer Forschungsinstitutionen in Deutschland und den USA den Transportweg der Folate klären. Damit sei ein Ansatz für künftige Behandlungsmöglichkeiten gegeben.
Folsäure-Verbindungen sorgen vor allem für eine gesunde Entwicklung des Nervensystems. Folate sind vor allem in Salaten und grünem Blattgemüse enthalten. Besonders während der Schwangerschaft sowie im Säuglings- und Kleinkindesalter ist es wichtig, für eine ausreichende Versorgung mit Folaten zu sorgen.
(1) Marcel Grapp, Arne Wrede, Michaela Schweizer, Sabine Hüwel, Hans-Joachim Galla, Nicolas Snaidero, Mikael Simons, Johanna Bückers, Philip S. Low, Henning Urlaub, Jutta Gärtner, Robert Steinfeld. Choroid plexus transcytosis and exosome shuttling deliver folate into brain parenchyma. In: Nature Communincations 2013 Jul 5;4:2123. doi: 10.1038/ncomms3123.
Kontakt: Prof. DDr. Robert Steinfeld, Telefon (0049)(0)551 / 39-22570;
rsteinfeld@med.uni-goettingen.de
(Quelle: informationsdienst wissenschaft, http://idw-online.de/de/news562654)
Hinweis von PreventNetwork:
Hitze zerstört bekanntlich einen Großteil des Folatgehalts im Gemüse, außerdem ist es lichtempfindlich, was zu Verlusten bereits bei der Lagerung führt. Deshalb kann die Supplementierung sinnvoll sein, vor allem in Zeiten erhöhten Bedarfs. Die höchste biologische Aktivität hat Folsäure als 5-Methyltetrahydrofolat (z.B. von Thorne Research 5-MTHF), das bei Personen ohne die oben beschriebene cerebrale Folattransportdefizienz wesentlich leichter als alle anderen Formen der Folsäure die Blut-Hirnschranke überwindet. Es ist auch in Kombinationssupplementen für Frauen im gebärfähigen Alter (z. B. Nutri-Fem von Thorne Research) und Schwangere (z. B. Basic Prenatal, Thorne Research). Ob 5-MTHF auch bei cerebraler Folattransportdefizienz hilfreich ist, ist derzeit noch nicht bekannt.

Selen und Sepsis
Eine Meta-Analyse (2) zum Einsatz von hochdosiertem Selen bei Patienten mit Sepsis wurde am Department für Medizin der kanadischen McMaster University in Hamilton, ON durchgeführt. Dass sich Selengaben bei Sepsis positiv auswirken können, wurde bereits in einigen Studien referiert. Die vorliegende Meta-Analyse basiert auf Studien, die über das Cochrane Central Register of Controlled Trials, Medline, Embase. SciFinder und Clinicaltrials.gov ermittelt wurden. Aufgenommen wurden randomisierte kontrollierte Studien, in denen die Selensupplementierung mit einer Placebogruppe verglichen wurden.
Neun Studien mit insgesamt 792 Pat. wurden in die Auswertung aufgenommen. Die Selensupplementierung ging mit einer niedrigeren Sterblichkeit einher (OR 0.73; 95% CI, 0.54, 0.98; p = 0.03; I = 0%). Bei den Nosokomialinfektionen gab es keinen nennenswerten Unterschied zwischen den Gruppen. 
Die Autoren halten fest, dass die Gabe höherer Selendosen die Sterblichkeit von Sepsispatienten reduzieren kann.
(2) Alhazzani W, Jacobi J,Manzanares W, et al. The effect of selenium therapy on mortality in patients with sepsis syndrome: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Crit Care Med. 2013 Jun;41(6):1555-64. doi: 10.1097/CCM.0b013e31828a24c6.
Quelle: Studienabstract

Neues Testverfahren zeigt auf einfachem Weg Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen
Forscher an der John Hopkins Universität in den USA konnten zeigen, dass die Spiegel bestimmter Proteine im Blut die Einschätzung der Versorgung mit lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen erlauben, ohne dass jede Substanz einzeln bestimmt werden muss. (3) Damit hat man nicht nur rascher die Ergebnisse an der Hand, sondern das neue Verfahren ist auch ein effektiver Faktor zur Kostensenkung. Dies ist von Bedeutung u.a. für Entwicklungsländer, wo aufwändige Labortests oft teuer bzw. gar nicht in der erforderlichen Breite möglich sind. 
Die Forscher gingen von dem Faktum aus, dass alle Vitamine und Mineralstoffe in ihrer Funktionsweise mit Proteinen interagieren. Da es bereits die Möglichkeit gibt, in einer einzigen Blutprobe weit über 100 verschiedene Proteine zu bestimmen, untersuchten die Forscher, ob aus den Spiegeln dieser Protein seriös auf das Vorhandensein der ko-agierenden Nutrienten geschlossen werden kann.
An Blutproben von 500 6-8-jährigen nepalesischen Kindern wurden zunächst bestimmte Vitamine und Mineralstoffe auf konventionelle Weise bestimmt, anschließend wurden in denselben Blutproben mittels Massenspektrometrie die Proteinspiegel identifiziert und quantifiziert. Dabei konzentrierten sich die Forscher auf die Vitamine A, D und E sowie Kupfer und Selen und die fünf Proteine, von denen bereits bekannt ist, dass sie mit diesen Substanzen eng verbunden sind.
Herzstück des Verfahrens ist nach K. P. West Jr die Annahme, dass es im Blut Proteine gibt, deren Spiegelveränderungen verlässliche Aussagen über die Spiegel verschiedener Mikronährstoffe machen. So binden z.B. Retinol-bindende Proteine an Vitamin A und transportieren es über das Blut in den gesamten Organismus. Im Vergleich zwischen den konventionell ermittelten Werten bestimmter Nutrienten und den massenspektrometrisch erhobenen Daten zeigte sich, dass oft mehrere Proteine als „Proxys“ zu einem bestimmten Mikronährstoff „gehören“.
Ziel ist es, ein einfaches tragbares Testkit zu entwickeln, das eine große Anzahl von „Proxy-Proteinen“ aus einem einzigen Bluttest ermitteln kann, so dass in kurzer Zeit der Mikronährstoff-Status großer Bevölkerungsgruppen erhoben werden kann. Aus den Ergebnissen können gesundheitsrelevante Entscheidungen für breite Bevölkerungsgruppen getroffen werden.
(3) Cole RN, Ruczinski I, West Jr KP. The Plasma Proteome Identifies Expected and Novel Proteins Correlated with Micronutrient Status in Undernourished Nepalese Children. J. Nutr. October 1, 2013 vol. 143 no. 10 1540-1548.
Das amerikanische Original kann unter diesem Link nachgelesen werden:
http://jn.nutrition.org/content/143/10/1540.full
Quelle: Newswise Newsletter, 24. Oktober 2013

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