27. Mai 2014
OM-Telegramm Magnesium; Mikronährstoffe
OM-Telegramm Magnesium; Mikronährstoffe
Magnesium therapiebegleitend bei Ritonavir-Medikation Ritonavir (RTV; unter dem Handelsnamen Norvir bzw. im Kombinationspräparat Kaletra) ist bekannt für seine endotheliale und hepatische Toxizität. Die Autoren untersuchten die Wirkungen von RTV und Magnesiumsupplementierung auf Rinder-Endothelzellen (EZ) und auf die endotheliale NO-Synthase (eNOS) in Leberzellen von Ratten.RTV senkte dosisabhängig die Lebensfähigkeit der Rinderzellen nach 48 Stunden. Hohes Magnesium (2 mM) schwächte diesen Verlust der Lebensfähigkeit signifikant ab. EZ, die mit 15µM RTV über 6-24 Stunden inkubiert wurden, wiesen eine doppelte bis vierfache Erhöhung des oxidierten Glutathions auf, während das Gesamtglutathion um 25% abnahm. Sowohl der veränderte Glutathion-Status als auch die durch RTV bedingte Erhöhung der Superoxidlevel waren durch Magnesiumgabe substantiell reversibel. Die Autoren gehen davon aus, dass die Mg-Supplementierung eine wirksame Begleittherapie gegen die RTV-vermittelte eNOS-Toxizität sein kann. Chen X, Mak IT. Mg supplementation protects against ritonavir-mediated endothelial oxidative stress and hepatic eNOS downregulation. Free Radic Biol Med, 2014 Jan 14;69C:77-85. Doi: 10.1916/j.freeradbiomed.2014.01.011.(Epub ahead of print) (Quelle: Studienabstract; Kontakt: itmak@gwu.edu)
Magnesium für Menschen mit Gefäßrisiken Dass Magnesium von Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen oder diesbezüglich erhöhtem Risiko in höherem Ausmaß benötigt wird, ist bekannt. Interessant an dieser Studie (PREDIMED) ist, dass es sich um eine randomisierte klinische Studie an einer mediterranen Personengruppe handelt, also Personen, die sich vergleichsweise gesund ernähren. 7216 Männer und Frauen zwischen 55 und 80 Jahren nahmen teil. Zwei Gruppen ernährten sich mit mediterraner Diät (eine mit Olivenöl, die andere mit Nussöl) und einer Kontrollgruppe, der eine fettarme Diät vorgeschrieben wurde. Personen mit der höchsten Magnesiumaufnahme zeigten eine um 34% reduzierte Gesamtmortalität. Guasch-Ferré M1, Bulló M, Estruch R, et al. Dietary magnesium intake is inversely associated with mortality in adults at high cardiovascular disease risk. J Nutr. 2014 Jan;144(1):55-60. doi: 10.3945/jn.113.183012. Epub 2013 Nov 20. (Quelle: Studienabstract; Internetinfo unter: http://agepal.org/index.php/forschung/235-magnesium-erhoeht-lebenserwartung-von-menschen-mit-gefaessrisiken)
Mikronährstoffmangel bei adipösen Teenagern Bei der Jahrestagung der Pediatric Academic Societies in Vanvouver stellte das Cincinnati Children’s Hospital Medical Center im Mai 2014 eine Untersuchung vor, die sich dem Risiko von Mikronährstoffmängeln bei adipösen Teenagern mit oder ohne Magen-Bypassoperation widmete. Mindestens fünf Jahre nach einer solchen Bypassoperation zeigten diese Teenager bzw. jungen Erwachsenen nach wie vor eine signifikante Gewichtsabnahme im Vergleich zu früher, hatten aber ein deutlich höhere Risiko für Nährstoffmängel, vor allem Eisen (mit leichter Anämie) und Vitamin D. Diese Mikronährstoffe waren auch bei adipösen nicht operierten Jugendlichen häufig defizitär. Stavra Xanthakos, einer der Studienautoren, weist darauf hin, dass bei adipösen Jugendlichen der Mikronährstoffstatus kontrolliert werden sollte. (Quelle: Newswise Newsletter vom 4. 5. 2014)
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