28. Feb 2011
Riskante Wissenslücken bei der Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft …
… konstatiert eine Studie des Lehrstuhls für Ernährungsmedizin der TU München (Presseaussendung über Informationsdienst Wissenschaft-idw vom 17.01.2011). Der erhöhte Bedarf Schwangerer an den meisten Mikronährstoffen sei gut über eine angepasste Ernährung zu decken. Nicht gesichert sei jedoch in unseren Breiten die adäquate Versorgung vor allem mit Folat, Jod und Eisen. Die Untersuchung ging vor allem der Frage nach, ob sich Frauen mit Kinderwunsch bzw. Schwangere an die Empfehlungen von Fachgesellschaften bezüglich Nahrungsergänzung halten.
Die Befragung von über 500 Wöchnerinnen in den ersten drei Tagen nach der Entbindung ergab eklatante Unterschiede. So variierte bei Folsäure die Supplementeinnahme von 200 µg bis 5 mg, zudem begann nur etwa ein Drittel der Frauen die Folsäureeinnahme bereits vor Beginn der Schwangerschaft (was Voraussetzung für eine effektive Prävention von Neuralrohrdefekten wäre), bei Eisen lag die supplementierte Tagesdosierung zwischen 4 und 600 mg.
„Alter, Bildungsgrad, ethnische Abstammung und Zahl der Schwangerschaften hatten dabei kaum Einfluss auf das generelle Supplementierungsverhalten der Frauen. Wohl aber eine gute Beratung: Über 40% der Befragten gab ihren Gynäkologen als wichtigste Informationsquelle zum Thema Nahrungsergänzungsmittel an“, heißt es in der Presseaussendung.
(http://idw-online.de/pages/de/news404577)
Ein Enzym zur Diagnostik von Prädiabetes und Diabetes
Personen mit Diabetes bzw. Prädiabetes zeigen in den roten Blutkörperchen einen dramatischen Anstieg des Enzyms O-GlcNAcase, wie Forscher der John Hopkins Universität feststellten. Diese Entdeckung könnte zu einem einfachen Routinetest zur Früherkennung von Diabetes führen – lange bevor Symptome auftreten und jedenfalls rechtzeitig, um die weitere Ausbildung der Krankheit zu stoppen.
Die O-GlcNAcase ist bei Diabetes/Prädiabetes um das Zwei- bis Dreifache höher als bei Gesunden. Bereits bekannt war aus früheren Untersuchungen, dass in den Erythrozyten von Diabetikern der Gehalt an O-GlcNAc deutlich erhöht ist, wobei unklar war, ob diese Erhöhung im Frühstadium der Erkrankung entsteht, so dass sich hier ein diagnostischer Ansatz bieten könnte.
Frau Park konzentrierte in der Folge ihre Tests auf die Spiegel von O-GlcNAcase in den Erythrozyten. Nach der Reinigung der roten Blutkörperchen von Hämoglobin maß und verglich sie das Enzymprotein in den Erythrozyten mit assoziierten O-GlcNAc-Molkülen. „Als ich die Enzymspiegel untersuchte und feststellte, wie dramatisch unterschiedlich sie waren zwischen prädiabetischen und Kontrollzellen, dachte ich zunächst, ich hätte etwas falsch gemacht“, sagte Frau Park. „Ich habe die Tests fünfmal wiederholt, bevor ich mir selbst glauben konnte.“ GW Hart vermutet, dass die vermehrte Anbindung von Zucker an Proteinen in den Erythrozyten zu dieser Zellantwort führt, die jenes Enzym ansteigen lässt, dass für die Entfernung der Zuckerreste zuständig ist.
(Kyoungsook Park, Saudek CD, and Hart GW. Increased Expression of β-N-Acetylglucosamindase (O-GlcNAcase) in Erythrocytes from Prediabetic and Diabetic Individuals. Diabetes. 59(7):1845-50.)