14. Mär 2012
Malaria: Wirkstoff Artemisinin kann kostengünstig synthetisch hergestellt werden
Einen Durchbruch im weltweiten Kampf gegen Malaria könnte ein Forschungserfolg der Max-Planck-Gesellschaft darstellen. Einem Forscherteam um P.H. Seeberger und F. Lévesque ist die synthetische Herstellung von Artemisinin gelungen. Die Gewinnung dieses Wirkstoffs aus Artemisia annua ist nicht in der Menge und zu den Kosten möglich, die eine breite Verabreichung an die etwa 225 Mio. Erkrankter in den Entwicklungsländern möglich machen würde. Zudem ist die Gewinnung aus Pflanzen abhängig von der jahreszeitlichen Verfügbarkeit der Pflanzen.
Ausgangsstoff des synthetisch hergestellten Artemisinin ist ein Abfallprodukt der Artemisiningewinnung, die Artemisininsäure. Sie fällt bei der Produktion von Artemisinin in zehnfacher Menge an. Die Forscher haben einen fotochemischen Weg gefunden, Artemisinin in einem einzigen Verfahrensschritt aus der Artemisininsäure herzustellen. Seeberger und Lévesque halten es für möglich, dass innerhalb eines halben Jahres etwa der synthetische Malaria-Wirkstoff auf den Markt kommen könnte.
(Informationsdienst Wissenschaft, Pressemitteilung der MPG zur Förderung der Wissenschaften, 17.01.2012)
(Quelle: http://idw-online.de/de/news?print=1&id=459446)
Curcumin kann Wachstum von Prostata-Ca bremsen
Ein Forscherteam des Jefferson‘s Kimmel Cancer Center untersuchte die Wirkung von Curcumin auf kastrationsresistentes Prostata-Ca. In einer präklinischen Studie konnte gezeigt werden, dass Curcumin die Proteine p300 und CBP hemmt, die bekanntermaßen Androgendeprivationstherapien (ADT) in ihrer Wirkung beeinträchtigen.
Karen Knudsen und ihre Kollegen unterzogen Prostata-Krebszellen einer Androgendeprivation, und zwar sowohl unter Anwesenheit von Curcumin und ohne Curcumin. Sie stellten fest, dass bei Vorhandensein von Curcumin die Therapieergebnisse besser waren, die Reduzierung der Krebszellen fiel deutlicher aus als mit ADT allein. Zudem erwies sich Curcumin als Bremse des Zellteilungszyklus und des Überlebens von Prostata-Ca-Zellen.
Zusammen mit den Ergebnissen eines anschließenden Mausmodells konnte erstmals gezeigt werden, dass Curcumin nicht nur den Übergang von ADT-sensitivem Krankheitsstadium zu Kastrationsresistenz hemmt, sondern auch das Wachstum etablierter kastrationsresistenter Prostatatumore.
Knudsen betont, dass die Ergebnisse nicht nur für Prostatakrebs hoffnungsvoll sind, da p300 und CBP auch bei anderen bösartigen Erkrankungen beteiligt sind. In allen diesen Fällen könnte sich Curcumin als vielsprechendes Therapeutikum erweisen.
(Quelle: Newswise Newsletter, 10. 02. 2012)
Neuroprotektive Wirkung von Magnesiumsulfat bei Frühchen?
Beim Jahrestreffen 2012 der Society for Maternal-Fetal Medicine stellte Susan P. Walker von der Universität Melbourne eine Studie über die Verabreichung von Magnesiumsulfat an Schwangere vor, bei deren Kindern erhöhtes Risiko für eine Zerebralparese bestand.
Von 330 Frauen, die zwischen der 23. und 32. Schwangerschaftswoche aufgenommen wurden, erhielten 40% Magnesiumsulfat. 93% hatten eine erfolgreiche Spontangeburt. Randomisierte Studien hatten herausgefunden, dass die Gabe von Magnesiumsulfat an Frauen mit Risiko einer Frühgeburt wegen der neuroprotektiven Wirkung von Mg-Sulfat die Wahrscheinlichkeit senkt, dass das Kind eine Zerebralparese erleidet.
Von den Müttern, deren Kinder vor der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche geboren wurden, erhielten 73% Mg-Sulfat. Die meisten Frauen entbanden innerhalb von vier bis fünf Stunden nach Mg-Gabe, nur 13 Frauen benötigten mehr als eine Gabe. Bei 2% der Frauen wurde die Infusion vorzeitig beendet wegen Flushwirkung oder Hypotension. Folgende Konditionen wurden nicht in die Untersuchung aufgenommen: unmittelbar bevorstehende vaginale Entbindung, Notfall-Kaiserschnitt, akute Probleme des Fötus, schwere Blutungen der Mutter, Fehlen eines Bettes bzw. des geeigneten Personals.
Die statistische Auswertung ergab, dass auf etwa 15 Magnesium-Gaben eine verhinderte Zerebralparese kommt.
(Quelle: Medpage Today, 11.02.2012)