04. Sep 2012
Schwermetallbelastung und Hörverlust
Schon geringfügige Belastungen mit Cadmium und Blei können das Risiko für Hörverlust deutlich erhöhen. Das zeigte eine Analyse von Daten von 3698 Teilnehmern des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) aus dem Zeitraum 1999-2004, die von Sung Kyun Park, ScD, MPH, und Team von der Universität Michigan in Ann Arbor, USA, ausgewertet wurden.
Personen mit Cadmiumspiegeln im höchsten Quintil haben im Alter ein signifikant erhöhtes Risiko für Hörverlust bei Sprachfrequenzen von über 25 dB im Vergleich mit jenen im niedrigsten Quintil (bereinigte OR 1.74, 95% CI 1.12 bis 2.70).
Zwar waren die entsprechenden Werte für Blei nicht statistisch signifikant, allerdings zeigte sich, dass die Hörschwellen mit Verdoppelung der Bleibelastung im Blut jeweils um 5,41% (95% CI 2.12% bis 8.81%) erhöhten.
(Quelle: medpage today, 4.8.2012)
Choi YH, Hu H, Mukherjee B, Miller J, Park SK. Choi Y-H, et al. Environmental cadmium and lead exposures and hearing loss in US adults: the National Health and Nutrition Examination Survey, 1999 to 2004. Env Health Perspectives 2012; OI:10.1289/ehp.1104863.
Gestörte Spurenelementbalance bei Patienten mit Zwangsneurosen
Bei 48 PatientInnen mit Zwangsneurosen und 48 gesunden Personen als Kontrollgruppe wurden die Serumspiegel der Spurenelemente Zink, Kupfer, Mangan, Eisen sowie von Calcium und Magnesium bestimmt. Die statistische Analyse der Daten zeigte ein eindeutiges Muster bei einigen Spurenelementen in der Patientengruppe. Zink, Eisen und Magnesium waren signifikant erniedrigt gegenüber der Kontrollgruppe, Mangan und Calcium hingegen signifikant erhöht. Das Verhältnis der einzelnen Elemente ist klar in Dysbalance, was eine Störung der Homöostase der einzelnen Elemente nahelegt.
(Quelle: Abstract PMID: 22383079)
Shohag H, Ullah A, Qusar S, et al. Alterations of Serum Zinc, Copper, Manganese, Iron, Calcium, and Magnesium Concentrations and the Complexity of Interelement Relations in Patients with Obsessive-Compulsive Disorder. Biol Trace Elem Res. 2012 Mar 2. [Epub ahead of print]
Vitamin D gegen Hüftbrüche im Alter
Der Schweizerische Nationalfonds SNF unterstützte eine Studie zum Zusammenhang von Vitamin D und Hüftbruchrisiko bei älteren Menschen. Die Rate der Hüftbrüche bei über 65-Jährigen ist hoch – sie machen etwa drei Viertel aller Fälle aus. Da die Behandlungs- und Rehabilitationskosten für diese Patienten enorm hoch sind, wäre eine wirksame Prävention aus volkswirtschaftlicher Sicht sehr wünschenswert, zumal das Durchschnittsalter der Bevölkerung kontinuierlich steigt.
Mehrere klinische Studien haben widersprüchliche Ergebnisse gebracht. Ein Forscherteam um Prof. Heike Bischoff-Ferrari vom Universitätsspital in Zürich konnte die Widersprüche nach einer neuen Auswertung der Originaldaten der Studien aufklären. Es zeigte sich dabei eindeutig, dass Vitamin D, in ausreichender Menge eingenommen, eine präventive Wirkung hat. Das Risiko vermindere sich bei Personen, die täglich mindestens 800 IE Vitamin D einnahmen, um 30 %.
(Kontakt: heike.bischoff@usz.ch)
(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 5.7.2012, Link zur vollständigen Pressemeldung: http://idw-online.de/de/news486980
Bischoff-Ferrari HA, Willet WC, Oray EJ, et al. A Pooled Analysis of Vitamin D Dose
Requirements for Fracture Prevention. New England Journal of Medicine 367: 40-49.
(als PDF beim SNF erhältlich; E-Mail: com@snf.ch)