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08. Okt 2012

OM-Telegramm
Eisen; Silber; Fumarsäure

OM-Telegramm
Eisen; Silber; Fumarsäure

Übergewichtige Mütter behindern Eisen-Transport zum Foetus
Eine kleine Studie (an 30 Schwangeren zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche), die an der Tufts Universität in Boston durchgeführt wurde, legt nahe, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Übergewicht der Mutter und Eisenversorgung des Foetus. 15 übergewichtige (durchschnittlicher BMI vor der Schwangerschaft 38,6) und 15 normalgewichtige Frauen (durchschnittlicher BMI vor der Schwangerschaft 22,8) wurden in die Studie aufgenommen. Die übergewichtigen Frauen hatten deutlich höhere CRP-Werte (14.3 mg/L−1 versus 5.1 mg/L−1, P<0.01) und höhere Hepcidin-Werte (13.5 ng/mL−1 versus 5 ng/mL−1, P<0.01). Im Nabelschnurblut der Kinder der übergewichtigen Frauen war der durchschnittliche Eisengehalt signifikant niedriger (97.3 µg/dL−1 versus 147.7 µg/dL−1, P=0.01). (Untersucht wurden die Serum-Eisenspiegel und die Transferrin-Sättigung im Nabelschnurblut.)
Es zeigte sich außerdem eine deutlich höhere oxidative Belastung der übergewichtigen Frauen (bestimmt wurde das Verhältnis von oxidiertem zu reduziertem Glutathion im mütterlichen Serum).
Die Schlussfolgerungen der Forscher:
Es scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen dem BMI, den Hepcidin-Spiegeln und dem Entzündungsgeschehen in Schwangeren, der sich auf eine Beeinträchtigung der Eisenversorgung des Fötus auswirkt. Auch wenn der Mechanismus, der zu einem niedrigen Eisenspiegel der Neugeborenen führt, unterschiedlich sein kann, je nachdem, ob es sich um Eisenmangel wegen Übergewicht der Mutter oder Mangelernährung der Mutter handelt, gilt, dass eine schlechte Versorgung mit diesem wichtigen Mikronährstoff negative Auswirkungen auf die Neuroentwicklung des Kindes hat. Ein gutes Monitoring ist deshalb angesagt. Allerdings ist nicht automatisch Eisensupplementierung die richtige Lösung, weil dadurch u. U. der oxidative Stress ansteigen könnte.
 (Quelle: medpage today, Juli 2012)   
Dao MC, Sen S, Iver C, et al. Obesity during pregnancy and fetal iron status: is Hepcidin the link? J Perinatol. 2012 Jun 21. doi: 10.1038/jp.2012.81. [Epub ahead of print]

Silber – eine antibakterielle Alternative?
Am Center for Nanointegration (CENIDE) der Universität Duisburg-Essen konnte in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Stephan Barcikowski erbrachten Untersuchungen unterwartete Ergebnisse:
Es wurden Testserien gemacht mit Silber-Nanopartikeln, die die Wissenschaftler per Lasertechnik selbst hergestellt hatten. Diese betteten sie in verschiedene Kunststoffe ein. Dadurch sind die Nanopartikel fest im Material gebunden und gelangen nicht in den Körper. Sie geben aber wegen ihrer großen Oberfläche ausreichend Silberionen, also die lösliche Form des Silbers, ab. Diese Ionen sind der eigentliche Wirkstoff, der Bakterien z. B. an einer Wunde tötet und so Entzündungen vermeiden soll. Zum Schutz von Medizinprodukten oder zur Abdeckung von Brandwunden also eigentlich eine gute Lösung.
Nachfolgende Untersuchungen zeigten, dass die Silberionen in der gleichen Konzentration auch Fibroblasten nennenswert schädigten. „Das hatten wir so natürlich nicht erwartet, da Silber bereits vielfältig in der Medizin eingesetzt wird“, berichtet Barcikowski (Lehrstuhl „Technische Chemie I“ an der UDE und Chefredakteur der Fachzeitschrift „BioNanoMaterials“). „Aber weitergehende Tests haben bewiesen, dass tatsächlich die Ionen die Zellen geschädigt haben und nicht etwa der Kunststoff, wie wir zunächst vermuteten.“
Die Forscher versetzten dann die Proben zusätzlich mit Albumin, einem Eiweiß, das im menschlichen Blut und damit natürlich auch an Wunden vorkommt. Dadurch verschlechterte sich die antibakterielle Wirkung des Silbers, während die zellschädigende Wirkung gleich blieb. Hier ist die therapeutische Breite, d.h. das Verhältnis zwischen wirksamer und schädlicher Dosis daher extrem klein, so dass der praktische Einsatz riskant ist. 
 (Quelle: idw-Informationsdienst Wissenschaft, Link zur vollständigen Pressemeldung mit Kontaktdaten: http://idw-online.de/de/news495758)

Fumarsäure – eine vielversprechende Option bei Multipler Sklerose
Als Meilenstein auf dem Weg zu einer Tablette ohne gefährliche Nebenwirkungen für MS-Kranke bezeichnet eine Presseaussendung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie die Ergebnisse zweier großer Studien*, die im September 2012 im New England Journal of Medizin veröffentlicht wurden.
An der Studie DEFINE (Determination of the Efficacy and Safety of Oral Fumarate) hatten 1234 MS-Patienten zwischen 18 und 55 Jahren teilgenommen. Sie erhielten nach dem Losprinzip entweder täglich zwei bzw. drei Dosierungen mit 240 Milligramm des Fumarsäure-Präparats „BG-12“ oder ein Scheinmedikament. Wichtigstes Kriterium für den Erfolg der Arznei war dabei der Anteil der Patienten, die während des zweijährigen Studienzeitraumes einen Krankheitsschub erlitten. Mit dem Scheinmedikament war dies bei 46 Prozent der Patienten der Fall, wesentlich seltener (27 und 26 Prozent) jedoch bei denjenigen, die täglich zwei- oder dreimal Kapseln mit Fumarat B-12 erhalten hatten. Die jährliche Schubrate berechneten die Wissenschaftler um Professor Gold mit 0,17 und 0,19 in den beiden BG-12-Gruppen gegenüber 0,36 unter den Placebo-Empfängern, was einer relativen Reduktion von 53 bzw. 48 Prozent entspricht. „Wir haben also die Schubrate halbiert – und das bei guter Verträglichkeit und einem exzellenten Sicherheitsprofil“, so Gold. Dies betont auch Allan H. Ropper, Neurologe vom Brigham and Women's Hospital in Boston, in seinem Kommentar zu den beiden Studien: „Von Fumarat liegen Sicherheitsdaten über zwei Jahrzehnte vor, sodass es nur geringe Bedenken über Langzeitrisiken gibt.“
Dass diese Therapie nicht nur die Überreaktion des Immunsystems bei der MS zu dämpfen vermag, sondern offenbar auch Nervenzellen schützen kann, zeigen Aufnahmen des Gehirns, die bei 540 Patienten mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) angefertigt wurden. Die Zahl neuer Läsionen verringerte sich mit Fumarat B-12 gegenüber dem Scheinmedikament um 73 bis 90 Prozent. Zum Ende des zweijährigen Studienzeitraumes waren 93 Prozent der Patienten mit zweimal täglich Fumarat BG-12 frei von solchen Nervenschäden und 86 Prozent derjeniger, die das Präparat dreimal täglich erhalten hatten. Lediglich 62 Prozent der Placeboempfänger konnten diesen Erfolg aufweisen.
 (Quelle: idw-Informationsdienst Wissenschaft, Link zur vollständigen Pressemeldung mit Kontaktdaten: http://idw-online.de/de/news497321)
* Gold, R. et al. Placebo-Controlled Phase 3 Study of Oral BG-12 for Relapsing Multiple Sclerosis. N Engl J Med 2012;367:12
Ropper, Allan H. The „Poison Chair” Treatment for Multiple Sclerosis. N Engl J Med 367, 12

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