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27. Aug 2013
OM-Telegramm
Kalzium; Coenzym Q10; Vitamin D
OM-Telegramm
Kalzium; Coenzym Q10; Vitamin D

Kalzium als Entzündungsreiz
Eine Leipziger Forschergruppe um die Rheumatologen Prof. Ulf Wagner und Dr. Manuela Rossol hat entdeckt, dass frei lösliche, biologisch aktive Kalziumionen Entzündungen befördern.
Einschätzend über die vorliegende Grundlagenforschung in seinem Team sagt Christoph Baerwald: "Es ist eine völlig neue Sicht, dass man mit Kalzium eine Entzündungsreaktion stimulieren kann und deshalb bei allen derartigen Reaktionen nach dem Kalzium schauen muss. Der weitere Aspekt, dass man über G-Protein-gekoppelte Rezeptoren Entzündungen hemmen kann und somit eine pharmazeutische Eingriffsmöglichkeit hat, ist außerdem ein völlig neues Feld und könnte einen großen Durchbruch bedeuten." An diesem Thema arbeiten mehrere Leipziger Forschergruppen.
Im Zusammenhang mit Kalzium-Supplementen fordert Prof. Baerwald deshalb Kontrollen ein: "Gerade in der Rheumatologie hat man in der Vergangenheit vielen Patienten zusätzliches Kalzium verschrieben, um Knochenveränderungen aufzuhalten. Inzwischen haben zwei größere Studien jedoch gezeigt, dass bereits ein wenig erhöhter Spiegel kardiovaskuläre Veränderungen auslösen kann. Deshalb sollte man mit einer unkontrollierten Aufnahme vorsichtig sein. Eine zusätzliche Einnahme sollte nur dann erfolgen, wenn man vorher den Spiegel bestimmt hat. Wenn der normal oder leicht erhöht ist, sollte man nichts zusätzlich einnehmen, sonst geraten die Aufnahmeprozesse durcheinander, was zu Nierensteinen oder Pseudogicht führen kann."
Rossol M, Pieter M, Raulien N, et al. Extracellular Ca2+ is a danger signal activating the NLRP3 inflammasome through G protein-coupled calcium sensing receptors. Nature Communication 3, Article number:1329, doi:10.1038/ncomms2339
(Kontakt: Prof. Dr. Christoph Baerwald, Telefon: +49 341 97-15920 oder -24710, E-Mail:
christoph.baerwald@medizin.uni-leipzig.de; Prof. Dr. Ulf Wagner, Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Sektion Rheumatologie, Telefon: +49 341 97-24702,
E-Mail:
ulf.wagner@uniklinik-leipzig.de)
Die volle Veröffentlichung finden Sie unter:
http://www.nature.com/ncomms/journal/v3/n12/full/ncomms2339.html
Quelle: idw-Informationsdienst Wissenschaft, http://idw-online.de/de/news527877
 
Norwegische Studie belegt Wirkung von Coenzym Q 10 bei Herzinsuffizienz
Eine neue randomisierte Doppelblindstudie-Studie vom Herzzentrum der Universitätsklinik Kopenhagen unter der Leitung von Svend Aage Mortensen zeigte, dass mit Coenzym Q10 die Sterblichkeitsrate von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz etwa halbiert werden konnte. Mortensen präsentierte die Ergebnisse auf der Fachtagung „Heart Failure“ 2013. Mortensen forscht zusammen mit Karl Folkers bereits seit den Achtzigerjahren über Coenzym Q10.
420 Patienten (NYHA III oder IV) wurden in zwei Gruppen geteilt (Verumgruppe 202, Plazebogruppe 218). Die Verumgruppe erhielt neben der pharmakologischen Therapie zusätzlich dreimal täglich 100 mg Coenzym Q10. Primärer Langzeit-Endpunkt war die Zeit bis zum ersten großen Herz-Kreislauf-Zwischenfall. Der Beobachtungszeitraum betrug zwei Jahre. Nach drei Monaten zeigte sich für die Coenzym-Q10-Gruppe ein Trend zu reduzierten NT-proBNP-Spiegeln. Nach zwei Jahren zeigte diese Gruppe eine signifikante Verbesserung der NYHA-Klassifikation. In der Coenzym-Q10-Gruppe kam es bei 20 Pat. (14%) zu einem primären Endpunkt, in der Plazebogruppe bei 55 Pat. (25%). Die Sterblichkeitsrate bzw. die Notwendigkeit für einen Klinikaufenthalt war signifikant niedriger in der Q10-Gruppe. Auch die Gesamtmortalität war in der Q10-Gruppe niedriger (18 gegenüber 36 in der Plazebogruppe).
Die Studienautoren treten aufgrund der Ergebnisse eindeutig für die Q10-Supplementierung als Teil der Therapie von Patienten mit Herzinsuffizienz ein, warnen jedoch wegen möglicher Interaktionen mit Medikamenten vor „Selbstmedikation“. Speziell bei Patienten, die orale Antikoagulantien einnehmen, sollten unter Q10 die INR-Werte kontrolliert werden.
Mortensen SA, Kumar A, Dolliner P, et al. The effect of coenzyme Q10 on morbidity and mortality in chronic heart failure. Results from the Q-SYMBIO study.
Einen etwas ausführlicheren Artikel zu dieser Studie veröffentlichte das Ärzteblatt in Deutschland. 
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54539/Herzinsuffizienz-Coenzym-Q10-senkt-Sterblichkeit-in-Studie

Rheumatiker brauchen Vitamin D
Dr. med Hans-Eckhard Langer, Leiter der Schwerpunktpraxis für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Osteologie am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf, und sein Team untersuchten das Blut von 641 Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Nur bei einem Drittel der Erkrankten konnten sie eine optimale Versorgung mit Vitamin D feststellen, bei 7,8 Prozent zeigte sich sogar ein schwerer Mangel. Selbst Patienten, denen bereits Vitamin-D-Präparate verschrieben worden waren, waren nur zu knapp 40 Prozent optimal versorgt. Womöglich müssten die geltenden Dosierungsempfehlungen neu überdacht werden, folgern die Autoren. Prof. Dr. Heike Bischoff-Ferrari, Leiterin des Zentrums Alter und Mobilität der Universität Zürich, führte bei einem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie die Unterversorgung mit Vitamin D einerseits darauf zurück, dass die Aufnahme von Vitamin D durch die Nahrung extrem begrenzt ist*, andererseits in unseren Breiten die Sonnenstrahlung grundsätzlich höchstens im Sommer ausreiche, um dem Körper eine ausreichende Bildung von Vitamin D zu ermöglichen, was aber durch die Verwendung von Sonnenschutzcremen stark beeinträchtigt werde. Um Krankheiten, die mit einer Unterversorgung an Vitamin D zusammenhängen, vorzubeugen, wäre ein konstanter Spiegel über das ganze Jahr erforderlich.
Vortrag von Bischoff-Ferrari im Rahmen des DGRh-Kongresses 2012: Epidemiologie des Vitamin-D-Mangels – Wann messen, wie behandeln?
Quelle: idw-Informationsdienst Wissenschaft,

http://idw-online.de/de/news490703

* Dazu als Information ein paar Zahlen, die das Problem anschaulich machen. Um den neuerdings von der DGE empfohlenen Tagesbedarf Erwachsener von 800 µg Vitamin D zu erreichen, müsste man zu sich nehmen:
täglich 400 g Makrele oder
4 kg Schweineschnitzel oder
16 bis 20 Eier oder
20 Liter Vollmilch oder
10 kg Kalbsleber oder
10 kg Brie (mit 45 Prozent Fettanteil) oder
600 g Avocado oder
1 kg Shiitake-Pilze.

Blutmarker für den Vitamin-D-Status ist die Konzentration des 25-Hydroxy-Vitamin-D. International gilt ein Spiegel von mehr als 30 ng/ml (= 75 nmol/l) als optimal, 20 bis 29 ng/ml werden als ausreichend angesehen. Bei 10 bis 19 ng/ml spricht man von einer Insuffizienz, bei unter 10 ng/ml von einer Defizienz, also einem schweren Mangel. (Quelle: Prof. Dr. Michael F. Holick, Universität Boston)

Ein Hinweis von PreventNetwork:
Für die Supplementierung sowohl von Coenzym Q10 als auch Vitamin D stehen Produkte verschiedenster Hersteller zur Verfügung. Interessant sind dabei – wegen der zur Therapie nötigen hohen Dosierungen – gerade auch hypoallergene Produkte internationaler Hersteller, wie z. B. das gut resorbierbare Q Best (Coenzym Q10) und hochdosierte Vitamin-D-Kapseln von Thorne Research. Bezugsquellen können bei PreventNetwork erfragt werden.

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